Kulturhoheit
Das Bildungswesen in Deutschland ist durch die Kulturhoheit der Länder eingeschränkt.
Die Kulturhoheit der Länder muss dort ihre Grenzen finden, wo sie zu Fehlentwicklungen, Wissenslücken und Ungerechtigkeit im Bildungswesen führt. Zurzeit kann von Chancengleichheit in deutschen Schulen keine Rede sein. Es gibt zu viele Differenzen in den von Bundesland zu Bundesland verschieden Lehrplänen, der Lerntiefe und den Ausbildungszielen. Die Vergleichbarkeit der schulischen Ausbildung in Deutschland ist maßgeblich durch die Kulturhoheit der Länder beschränkt. Gerechte Bildungspolitik muss gewährleisten, dass ein Abiturient aus Bremen die gleiche Qualifikation zum Studium hat, wie der aus Hessen, Bayern, Sachsen oder NRW.
Deshalb müssen die Lehrpläne in Basisfächern wie Mathematik, Deutsch, Englisch, Wirtschaftslehre, Geschichte und Politik deutschlandweit in Lerninhalt und Unterrichtstiefe identisch sein. Vorrangig ist die Chancengleichheit unsere Jugend auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten, national wie international. Wir brauchen bundeseinheitliche Lehrpläne und ein „echtes“ Zentralabitur. Deshalb bin ich für eine Beschränkung der Kulturhoheit der Länder im schulischen Bildungsbereich und für die Verlagerung der Verantwortlichkeiten zur Vereinheitlichung der Lehrpläne auf den Bund. Die kulturellen und soziologischen Unterschiede der Bundesländer werden darunter weder leiden noch geringer werden. Gerade hier kann gezielte Schulpolitik landestypisches Wissen, Brauchtum und Mundart vermitteln und so die Identifizierung mit der Region stärken.